Rußland, 6.7.42.

Liebe Eltern!

Nun sind wir am Ziel, bei unserer Feldkompanie angelangt. Könnt Ihr gleich Pepperl verständigen, er soll mir schreiben, denn ich habe seine Feldpostnum= mer vergessen. Meine Nummer lautet: 11174.

Sonntags vormittag wurden wir auf einem kleinen russischen Bahnhof ausgeladen. Dann mußten wir noch 5 km zum Sammelplatz laufen, denn es trafen doch viele verschiedene Waffengattungen ein. Dort wurden wir eingeteilt. Wir, die Panzer Jäger mußten noch ca. 15 km laufen und auf welche Wege, im Schlamm versinkt man bald. Endlich nach mühevollen Marsch kamen wir beim Stab an. Dort sollten wir biwakieren bekamen auch einen feinen Tee, denn der Durst plagte uns alle. Dann entdeckten wir einen Bach, natürlich ging es gleich ins Wasser, da tat uns allen wohl. Sonntags mußtn wir nochmals weiter, bis zu unseren Zug. Hier liegen wir in einem Buschwald in Zelten zwei Kilometer hinter der Front. Hinter uns liegt die Artillerie, die ganz schönen Lärm macht. Dann habe ich noch eine Bitte. Ich möchte gerne einen Rollfilm und eine kleine Schere, könnt Ihr mir das schicken. Recht herzliche Grüße
von Eurem Sohn Karl