Im Osten, 18.9.43

Liebe Eltern!

Mit sehr großer Freude und den besten Dank erhielt ich Euer liebes Päckchen. Die Süßigkeiten schmeckten mir wieder ausgezeichnet. Und die Äpfel waren prachtvoll, daß war ein Genuß da rein zubeißen.

Sind jetzt bereits schon wieder in Einsatz. Augenblicklich ist die Freizeit sehr knapp und deshalb auch der Briefverkehr etwas spärlich. Post erhielten wir vor einer Woche die Letzte, mir kommt es schon eine Ewigkeit vor. Was gibt es Neues, wir hören überhaupt nichts, was in der Welt vorgeht. Erhalten keine Zeitungen und keine Wehrmachtsberichte, und hören keine Nachrichten. Wie verlief alles in Italien. Wie ich daheim war, da dachten wir bestimmt nicht, daß es so kommen wird.

Schade, daß wir keine Nachrichten erhalten. Für dieses Unternehmen war wir Landher weitestens begeistert. Wir wünschten den Italiener alles, nur nichts Gutes. Mit dem „deutschen Michel“ ist jetzt wirklich nicht zu spaßen.

Auf Euer nächstes Schreiben bin ich schon sehr gespannt. Nun müßt ihr schon bald einziehen können. Für Euch muß doch das ein großes Glück bedeuten, endlich, wenn Ihr wieder ordentlich leben könnt. Und wenn ich jetzt an das viele Obst denke, das es daheim gibt, da könnte ich anbeißen. Das Wasser läuft mir im Munde zusammen.

Welche Nachricht erhielt Ihr von Bruder, schon lange erhielt ich kein Schreiben. Es wird ihm noch ganz gut gehen. Die große Hitze wir jetzt vorbei sein.

Herzliche Grüße sendet Euch Euer
Sohn Karl.