8. Oct. 84

Meine Lieben!

Ihr werdet sicher schon auf einen Brief warten u. hier ist er endlich. Die erste Woche in der Arbeit hat es mich gleich ganz schön umgerissen, es ist immer das gleiche. In der Früh ist es jetzt noch finster, wenn ich aufstehe, das macht mir etwas zu schaffen. Kevin (mein Nachbar) hat mir schon Photos gezeigt, die er von uns gemacht hat, sie sind gut geworden. Wir haben 2 ausgesucht, die er vergrößert u. dann schick ich sie euch. Nach dem Flugplatz war ich bis spät bei der Marianne, ich war schon sehr traurig. Aber jetzt könnt ihr euch alles vorstellen u. außerdem angeben! Vorgestern, Samstag, war die Taufe von der kleinen Elisabeth. Sie war sehr brav u. hat gar nicht geschrien. Anschließend waren wir bei den Eltern Sekt trinken.

Gestern war ich mit Cindy Äpfel pflücken, es waren allerdings so viele Menschen, daß man von der Natur nicht viel mitgekriegt hat.

Eine Hose hab ich mir gekauft, hellbeige, etwas grünlich, die sehr gut zu meinen Schuhen passt, die übrigens alle sehr bewundern. Auch eine rosa Bluse hab ich erstanden, aber nicht in dem Kaufhaus, wo wir waren. Das war mir dann doch zu teuer.

Es ist diese Woche schon sehr kühl geworden, in der Nacht hat es sogar schon einmal gefroren, aber noch sehr sonnig dazu. Aber mit dem Sommer ist es endgültig vorbei. Ihr habt gerade noch das letzte Zipfel erwischt. Laßt auch die Liselotte von mir grüssen. Ihr geht auch der Natasha ab, jetzt ist sie wieder viel allein, u. das passt ihr gar nicht. Ich hoffe, Ihr habt euch zu Hause wieder eingewöhnt, wie geht es denn mit der Zeitum- stellung? Das wird eine Weile dauern. Als dann, viele Grüsse an die Bockfliesser u. viele fette, amerikanische Bussi an Euch,
Eure Martina